Matisyahu: Ein Konzert, das Verbundenheit demonstrierte

Kennst du Matthew Paul Miller? Matthew ist ein jüdischer Raggae-Sänger, bekannt unter dem hebräischen Namen „Matisyahu“. Im Jahr 2018 sorgte er mit einem Konzert für große Aufmerksamkeit. Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und Licht an den Horizont bringt. Dass Musik verbindet, ist ja mittlerweile allgemein bekannt. Doch was im Rahmen dieses Konzerts passiert ist, demonstriert was passieren kann, wenn Menschen unabhängig ihrer Herkunft, Kultur und Ansichten in Einheit, Liebe und Verbundenheit zusammenkommen.

 

Matisyahu, auch bekannt als Matthew Paul Miller, ist ein US-amerikanischer Musiker, der mit einer einzigartigen Fusion aus Reggae, Hip-Hop und jüdischen Gebetsgesängen Aufmerksamkeit erregte.

Ursprünglich für sein chassidisches Erscheinungsbild bekannt, wandte er sich später dem orthodoxen Judentum zu. Er betonte nun einfache Kleidung und distanzierte sich von dem Image eines strenggläubigen Juden. Dieser Wandel spiegelte seine Reise der Selbstfindung und seine Offenheit gegenüber verschiedenen Lebensansichten wider.

Matisyahu’s Musik, die Themen von Alltagsproblemen bis hin zu spirituellen Werten anspricht, diente als Inspirationsquelle für junge Juden, die ihren Glauben in die moderne Kultur integrieren und gleichzeitig Fragen stellen möchten.

 

Ein Konzert voll von Hoffnung und Verbundenheit

In Haifa bat Matisyahu am 14. Februar 2018 ca. 3.000 Muslime und Juden, die einander zuvor nicht kannten und sich noch nie zuvor getroffen hatten, innerhalb von weniger als einer Stunde zusammenzukommen und das Lied „One Day“ zu erlernen. Darüber hinaus lernten sie, das Lied in drei Sprachen zu singen und harmonisch zu vereinen.

Die Aufnahme dieses Konzerts ist zutiefst berührend und zeigt die immense Kraft, die entsteht, wenn Menschen in einem Geist der Einheit, Liebe und Verbundenheit vereint sind, genau die Elemente, von denen auch Matisyahu in seinem Lied singt und die es insbesondere auch in von Unruhen geprägtem Israel braucht.

 

Der Song „One Day“ im Detail

Der Song „One Day“ von Matisyahu handelt von dem Wunsch nach Frieden und Einheit unter der Menschheit. In seinen Lyrics wird die Vorstellung vermittelt, dass Gewalt, Hass und Krieg keine dauerhaften Zustände sind und dass, wenn man entschlossen und hoffnungsvoll bleibt, es den Kindern eines Tages möglich sein wird, frei zu spielen und glücklich zu sein.

Die Phrase „One Day“ wird im Refrain immer wieder betont und lässt darauf schließen, dass dieser ersehnte Frieden unvermeidlich ist, wenn man stark bleibt und den Glauben bewahren kann.

Um hier nochmal tiefer einzutauchen, anbei der Songtext von „One Day“:


Sometimes I lay under the moon
And thank God I′m breathin‘
Then I pray, „Don′t take me soon
‚Cause I am here for a reason.

Sometimes in my tears I drown
But I never let it get me down
So when negativity surrounds
I know some day it’ll all turn around because

All my life I′ve been waitin′ for
I’ve been prayin′ for
For the people to say
That we don’t wanna fight no more
There′ll be no more war
And our children will play

One day, one day, one day, oh
One day, one day, one day, oh

It’s not about win or lose, ′cause we all lose
When they feed on the souls of the innocent
Blood-drenched pavement
Keep on movin‘ though the waters stay ragin‘

In this maze
You can lose your way, your way
It might drive you crazy but
Don′t let it faze you, no way, no way!

Sometimes in my tears I drown
But I never let it get me down
So when negativity surrounds
I know some day it′ll all turn around because

All my life I’ve been waitin′ for
I’ve been prayin′ for
For the people to say
That we don’t wanna fight no more
There′ll be no more war
And our children will play

One day, one day, one day, oh
One day, one day, one day, oh

One day this all will change, treat people the same
Stop with the violence, down with the hate
One day we’ll all be free, and proud to be
Under the same sun, singin‘ songs of freedom like

Why-ohh! (One day, one day) why-oh, oh, oh!
Why-ohh! (One day, one day) why-oh, oh, oh!

All my life I′ve been waitin′ for
I’ve been prayin′ for
For the people to say
That we don’t wanna fight no more
There′ll be no more war
And our children will play

One day, one day, one day, oh
One day, one day, one day, oh

 

Eine offene Frage zum Nachdenken

Dieses Konzert ist berührend und drückt den Wunsch der Menschheit nach Frieden und Einheit aus. Doch schaut man sich die Nachrichten tagtäglich an, sind wir ganz weit weg von diesem Zustand. Was ist nur los mit unserer Welt? Warum gelingt es uns nicht, den Frieden zu wahren und uns mit unseren unterschiedlichen Kulturen, Lebensweisen sowie religiösen und politischen Ansichten stehenzulassen?

Doch auch wenn es naiv und unerreichbar scheint, habe ich diesselbe Hoffnung wie Matisyahu. „One Day“ – Eines Tages wird es dauerhaften Frieden geben. Eines Tages wird sich das Blatt wenden und sich unsere Hoffnung erfüllen. Eines Tages.

Bis dahin gilt es bei sich anzufangen und sich zu hinterfragen: Wo kann ich aufhören egoistisch zu sein und den Blick auf meine Mitmenschen richten? Wo kann ich verbinden anstatt zu trennen? Wo kann ich heute einen Unterschied machen?

 


 

Was eine Einheit bilden soll, muss der Art nach verschieden sein.

Aristoteles

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert